Von Pol zu Pol

Wenn hinterm Meer was andr'es wär


Von Pol zu Pol - Wenn hinterm Meer was and'res wär

von Elena Boulé & Andreas Brandtner

 

32 Seiten, 21 x 21 cm (Hardcover), 16,- Euro, ISBN:  978-3-95645-751-7

als eBook 7,99 Euro, ISBN:  978-3-946223-25-2

Ganymed Edition (2016)

 

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Wer Kinderbücher schreibt, der sollte besonders sorgfältig mit den Details sein. Wenn man also einen Pinguin auf die Suche nach was andr'em schickt, und er muss dafür durch die Mitte der Erde fallen - wie lange mag das dauern?

Wissenschaftler haben selbst darauf eine Antwort, mag die Idee auch noch so abwegig sein, praktisch völlig unrealisierbar und überhaupt. Sicher ist: Ohne zusätzliche Antriebs- oder Bremsenergien, also einfach so, als Pinguin, dauert der Sturz mit anschließendem Wiederaufstieg um die 38 Minuten.* Für kleine Pinguine, die Fragen stellen, keine Unmöglichkeit, daher auch keine Hürde. Und so verlockend:

 

»Denn stell Dir bitte einmal vor,
ein Pinguin wärst Du.
Die Welt wär kalt, Dein Fell wär schwarz,
Du hättest nie gehört vom Harz,
vom Nil, von Katmandu.«

 

Wenn man so weit reist - dann muss man doch einfach wo ganz anders ankommen, oder? Fort vom ewigen Eis und Weiß? Sollte man meinen. Doch es kommt ganz anders und unser kleiner Freund gerät gleichsam vom Regen in die Traufe.

 Die Kinder, für die Von Pol zu Pol gedacht ist - ab aufgeweckte vier Jahre - , wissen oft schon mehr von der Welt als der kleine Pinguin. Manches können sie aber auch mit ihm lernen. Zum Beispiel, dass ein Walroß wirklich nicht an den Südpol gehört. Oder das Pinguine am Nordpol nichts zu suchen haben - eigentlich. Und das es ganz ok ist, Fragen zu stellen, auch wenn es nervt:

 

»Denn immer wieder mal passiert's,
dass einer anders wird.
Dass einem nicht genügt, was ist,
viel Fragen stellt, nicht alles frisst
und ausgesprochen stört.«

 



Warum 38 Minuten und 11 Sekunden?

Natürlich streiten sich auch hier die Geister. Daher für diejenigen, die genauer wissen möchten, woher die rund 38 Minuten kommen, hier eine gut verständliche Antwort auf die Frage: »Wenn man aber ...«: http://www.gutefrage.net/frage/nehmen-wir-mal-an-es-waere-moeglich-ein-loch-durch-den-mittelpunkt-der-erde-zu-bohren

Nun steht in in diesem wie in den meisten Artikeln zum Thema »wir brauchen von einem beliebigen Punkt der Erde zu einem anderen immer exakt 42 Minuten«. In Von Pol zu Pol sind es aber 38 Minuten und 11 Sekunden. Wieso?

Weil ich mich hier einer ganz aktuellen, pfiffigen Berechnung des jungen Physikers Alexander Klotz anschließe, die letztes Jahr in einer renommierten amerikanischen Wissenschaftszeitschrift erschien. Klotz sagt, in aller Kürze: Wir müssen die unterschiedliche Dichte mit ins Kalkül ziehen - und dann geht es gut vier Minuten schneller. Hier mehr dazu auf Deutsch, mit Link zur Originalveröffentlichung:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gedankenexperiment-wie-lange-dauert-fall-durch-die-erde-a-1025921.html


 

»Die Glaubwürdigkeit der Fiktion beruht auf

der Zuverlässigkeit der Fakten«
(Hans-Joachim Schädlich)