Signatur des Menschlichen

Karl Philipp Moritz und die 'Bildende Nachahmung des Schönen'


Signatur des Menschlichen. Karl Philipp Moritz und die ›Bildende Nachahmung des Schönen‹

196 Seiten, div. Grafiken, 28,- Euro (gebunden), ISBN 978-3-946223-40-5

Ganymed-Edition (2. überarbeitete Auflage, 2016)

 

Direkt bestellen beim Verlag: hier


Karl Philipp Moritz (1756 - 1793) muss längst schon nicht mehr entdeckt werden. Geraume Zeit war das ganz anders. Da stand Moritz tief im Schatten weitaus prominenterer Geistesgrößen wie Goethe, Kant und Schiller. Mittlerweile ist es literaturgeschichtliches Allgemeingut: Moritzens Einfluss auch auf seine wesentlich bekannteren Zeitgenossen ist nicht zu unterschätzen.

   Damit hat er es also geschafft, der ewige Außenseiter, Vielschreiber und verdeckte Anreger. Er hat mit gut zweihundertjähriger Verspätung einen angemessenen Platz in der deutschen Geistes- und Literaturgeschichte eingenommen. Vordergründig ist dies belegt durch die explosive (wenn auch schubweise) Vermehrung von Studien zu seinem Werk, beginnend in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Zementiert wird seine Präsenz nun durch den finalen Ritterschlag, den der wahre Klassiker auch heute noch haben muss, um ein solcher zu sein: die gerade entstehende historisch-kritische Werkaus- gabe in 13 Bänden (mehr dazu).

   Warum nun eine weitere Abhandlung zur Ästhetik Moritzens, wo doch gerade darüber in den vergangenen Jahren viel und tiefgründig geforscht und publiziert wurde? Weil es mir primär um etwas anderes ging, als einen wie auch immer gearteten originellen Forschungsansatz vorzulegen (wenn auch einige Gedanken durchaus Eigenständigkeit behaupten).

   Der vorliegende Band soll lesend verstehen helfen. Denn Moritzens ästhetische Hauptschrift ›Über die bildende Nachahmung des Schönen‹ ist auch heute noch ein rechter Brocken. Sie »ist voll gedrängt von Gedanken, und nur zu voll gedrängt, denn ohne einen Commentar wird er nicht verstanden werden«, beschwerte sich seinerzeit schon Schiller.     

   Genau dieser Kommentar zu sein, das will dieses Buch versuchen. Ich folge darin Abschnitt für Abschnitt Moritzens Argumentation und nutze als Verständnishilfen, was immer sich an zeitgenössischen Quellen und neuerer Forschung finden ließ. Um herauszuarbeiten, was das Schöne für Moritz war: eine Signatur des Menschlichen.