1689: Per Streitschrift gegen Ludwig XIV.


1689: Per Streitschrift gegen Ludwig XIV. - ›Franckreichs Geist'‹: Edition und Kommentar        312 Seiten, div. Grafiken, 36,- Euro (Hardcover), ISBN 978-3-73478-114-8                           Ganymed-Edition (2015)

 

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Ende des 17. Jahrhunderts war ›Franckreichs Geist‹ mit allen seinen Varianten weit verbreitet - und wurde viel gelesen, soweit sich das heute sagen lässt. Die große Vielfalt der auch heute noch nachweisbaren Drucke und Ausgaben in verschiedenen Sprachen belegt dies nachdrücklich.

Jede Zeit hat ihre Themen, ihre Streitfragen, ihre Diskurse, die sie von anderen unterscheidet. Wie und vor allem worüber jeweils von wem kommuniziert wurde und wird (oder eben gerade nicht) - daran lässt sich viel erkennen vom Denken und Empfinden, das eine bestimmte Zeit prägt.

   Das ist heute nicht anders als, sagen wir, vor dreihundert Jahren, an der Schwelle zur Neuzeit. Damals, Ende des 17. Jahrhunderts, erlebte im westlichen Europa die Mediengattung politische Flugschrift eine besondere Blüte. Was war der Grund? Ende der 1680er Jahre begann Ludwig XIV. damit, seine Expansionspolitik erneut kriegerisch zu verstärken. Dies rief Publizisten, Pamphletisten, Drucker und Verleger in Scharen auf den Plan.

   Was dabei entstand und was davon erhalten blieb, ist vielfach schlicht Tagesschrifttum. Es sollte die Bedürfnisse eines zeitgenössischen Lesermarktes nach Information wie nach Unterhaltung befriedigen. Es finden sich aber auch etliche Perlen darunter – Schriften, die einen tiefen Einblick geben in das Denken, Schreiben und 

Kommunizieren einer Zeit, die in vielfacher Hinsicht ein Scharnier darstellt zwischen Reformation und Humanismus, Aufklärung und beginnender Neuzeit.

    Die einen wie die anderen Schriften aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts teilen meist dasselbe Schicksal: Sie sind, ganz anders als etwa Flugschriften aus der Reformationszeit, praktisch kaum verfügbar. Mindestens aber sind sie außerhalb einer interessierten Fachöffentlichkeit weitgehend unbekannt. Mit ›Franckreichs Geist‹ wird hier eine exemplarische, aus vielen Gründen besonders aufschlussreiche Schrift dieser Zeit wieder textlich voll verfügbar gemacht und durch einen breiten Apparat von Kommentaren und Materialien dem heutigen Leser erschlossen.

    Selbst im großen zeitlichen Abstand ist die streitlustige, individuelle, rhetorisch geschulte, oft erstaunlich moderne Stimme ihrer Autoren noch heute klar vernehmbar, voller wohl kalkulierter Polemik.




Mehr dazu, unter anderem eine direkte Verlinkung aller zitierten Online-Ressourcen, auf www.franckreich1689.de.